Fenster, die nach alter Bauart in den sechziger oder siebziger Jahren hergestellt wurde, haben je nach Typ in etwa eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren. Viele dieser Modelle sind mit Einfach- oder Zweischeiben-Isolierverglasung ausgestattet und haben einen dünnen Holzrahmen. Sie sind wahre Energieverschwender, die nach Einschätzung von Gutachtern für einen erheblichen Wärmeverlust verantwortlich sind.
Ein Fenstertausch macht daher alleine aus energetischen Gründen Sinn. Zudem profitiert auch die Optik des Gebäudes, denn alte Fenster machen häufig einen maroden Eindruck und lassen das Haus nicht im besten Glanz erstrahlen.
Kosten für Fenstertausch rechnen sich
Wer bei einem Fenstertausch alte Modelle durch neue ersetzen will, muss bereit sein, eine hohe Investition zu tätigen.
Nicht nur, dass der Fenstertausch grundsätzlich nur von Fachfirmen durchgeführt werden sollte, zudem darf auch bei der Qualität der neuen Fenster nicht gespart werden.
Nach einem Rechenbeispiel von Herstellerfirmen kann sich der Energieverlust bei modernen Wärmeschutzgläsern in Relation zu Einfachglas um 40 Prozent reduzieren. Diese Zahl verdeutlicht, welcher Forschritt im Bereich energetischer Isolierung in den letzten Jahrzehnten gemacht wurde. Die
besten Modelle können nach Angaben der Hersteller sogar besser gegen Kälte isolieren, als Außenwände von Altbauten.
Wie hoch sind die Kosten bei einem Fenstertausch
Je nach Häusertyp, Arbeitsaufwand und Modell betrage die Kosten für einen Fenstertausch zwischen 100 und 500 Euro pro Quadratmeter.
Befinden sich beispielsweise die alten Holzrahmen noch in einem guten Zustand, kann eine kostengünstige Teilmodernisierung durchgeführt werden, bei der nur das Glas ersetzt wird. Dies reduziert den Wärmeverlust je nach Qualität des alten Rahmens bereits um bis zu 25 Prozent, ohne dass eine Kostenexplosion befürchtet werden muss.
Entscheidet sich der Hausbesitzer bei einem Fenstertausch hingegen für eine vollisolierte Dreifachverglasung mit einem Rahmenssystem, das aus mehreren Kammern aufgebaut ist eine optimale Isolierung bietet, steigen die Kosten erheblich an.
Muss zusätzlich noch ein Gerüst aufgebaut werden, damit die Arbeiten
sachgemäß durchgeführt werden können, ist mit einer Investition zu rechnen, die pro Quadratmeter möglicherweise über 500 Euro liegt.
Worauf sollte man beim Fenstertausch achten?
Bei der Glasqualität ist der U-Wert maßgeblich von Bedeutung. Dieser gibt an, wie hoch der Wärmeverlust in Watt pro Quadratmeter Glasfläche ist. Je niedriger dieser Wert ist, desto geringer sind die Verluste, was gleichzusetzen ist mit einer besseren Wärmedämmung.
Während die ersten Isoliergläser, die vor ca. 30 Jahren verbaut wurden, einen U-Wert von 2,9 hatten, ist mit den besten High-Tech-Dreifachisoliergläsern heutzutage ein Wert von 0,5 möglich.
Je besser die Verglasung, desto höher sind natürliche die Kosten bei einem Fenstertausch, wobei im Gegenzug das Einsparpotential bei den Heizkosten steigt.
Auch auf die Qualität des Rahmenmaterials ist beim Fenstertausch zu achten. Klassische Holzrahmen, die gewöhnlich aus Fichte, Eiche oder Lärche gefertigt werden, verfügen heutzutage bereits über einen sehr guten Wärmeschutz, der zu vergleichen ist mit dem von Kunststoffrahmen.
Der Vorteil der Kunststoffrahmen ist neben einer etwas bessere Wärmeschutzeigenschaft, dass praktisch keine Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen.
Holzfenster hingegen müssen alle zwei bis drei Jahre nachlackiert werden, um auf Dauer zu vermeiden, dass sie sich verziehen und undicht werden.
Fenstertausch nur von Fachfirmen
Oftmals denkt der Hobbyhandwerker, der Fenstertausch könnte in Eigenregie durchgeführt werden. Ein Video aus dem Internet, in dem der Fenstertausch schnell und unproblematisch gezeigt wird, würde einem alle erforderlichen Kenntnisse vermittelt.
Leider ist der Fenstertausch nicht so einfach, wie es oftmals dargestellt wird. Besonders alte Gebäude haben ihre Tücken und Eigenarten, die sogar die Profis manchmal an ihre Grenzen bringen.
Wer hier an der falschen Stelle spart, geht bei einem unsachgemäßen Einbau der Fenster das Risiko ein, dass sich im Gemäuer möglicherweise Feuchtigkeit ansammelt, die zu einer schweren Schimmelbildung führen kann. Die Sanierung solcher Schäden geht mit einem erheblichen finanziellen Aufwand einher, der deutlich höhere Kosten verursacht als der Fenstertausch von einer Fachfirma.